M – Man müsste mal


Aufgabe

Überlegen Sie, wie oft Ihnen diese „man“-Sätze durch den Kopf gehen und wie oft Sie diese tatsächlich aussprechen.

Achten Sie auch bei Ihren Gesprächspartn*ern darauf und haken Sie ein. Wenn zum Beispiel jemand sagt: „Das könnte man so machen“, fragen Sie nach: „Wer genau soll es denn machen“.

Und den Konjunktiv streichen Sie besser nicht nur in diesem Kontext, sondern in Verhandlungen generell so weit wie möglich. In der Tradingphase, also wenn Sie Konzessionen gegeneinander abwägen und tauschen, ist der Konjunktiv richtig eingesetzt:

„Wenn Sie mir bei der Menge entgegenkommen würden, könnte ich Ihnen beim Preis noch etwas nachlassen.“


Das Transkript zu „Man müsste mal!“

M wie: „Man müsste mal“

Das M ist ein ziemlich umfangreicher Buchstabe in GAIN MORE, meiner Erfolgsformel für jede Verhandlung.

„Man müsste mal“ ist so die schnellste und gleichzeitig dümmste Entschuldigung, die man sich selber geben kann. Weil mal ehrlich: wenn Sie sagen ‚man müsste mal was anderes machen‘, ‚man müsste denen mal die Meinung sagen‘, ‚man müsste mal mehr Sport machen‘ – typischer Neujahrsvorsatz. ‚Man müsste mal abnehmen‘, ‚man müsste mal mit dem Rauchen aufhören‘. ‚Man müsste mal dieses und mal jenes‘.

Aber wer ist dieser „man“. Dieses unpersönliche Personalpronomen: kleingeschrieben „man“ oder „frau“. Wenn ich das sage meine ich alle.

Zum Beispiel: SIE! Nur nicht mich.

Also ich gebe schon mit dem ersten Wort in diesem Satz die Verantwortung ab. Damit wird das auch nichts. Weil es geht ja gar nicht um mich.

Und dann: „müsste“. Konjunktiv. Müsste, könnte, würde sind die größte Hürde.

Auf dem Weg zu Veränderung und auch auf dem Weg zu besseren Ergebnissen in Verhandlungen.

Und „mal“. Ja wann ist denn eigentlich mal?

Ist es heute noch? Wenn Sie jetzt gleich einen Impuls haben in diesem Video: wann ist denn dann das dieses „mal“?Jetzt gleich danach, wenn das Video rum ist. Das wäre am besten. Dann nehmen Sie sich die Zeit. Oder ist das morgen? Das ist schon weniger handlungsintensiv. Ist das in einer Woche? Ist das nach dem Urlaub? ist das in einem Jahr?

Oder am Ende des Lebens am letzten Tag?

Da kommt’s dann auch nicht mehr drauf an. Also „mit man müsste mal“ reden wir uns letzten Endes nur raus und tun nichts.

In dem Fall den ich vorher geschildert habe, war es so, dass der Mitarbeiter, der Key-Account-Manager nach den Erfahrungen die er mit diesem Automobilkonzern hatte – dem gings ja richtig schlecht, wenn er dahin musste. Dem ging’s schon schlecht, wenn er abends dran gedacht hat, dass er morgen dahin muss. Der hatte schlaflose Nächte. Der war schweißgebadet. Hat sich dann irgendwie dahin gequält, vermutlich auch mit Medikamenten noch unterstützt. Und dann ging er irgendwann doch, weil der Druck groß war, zu seinem Chef. Und der Chef hat gesagt: „Ja, hast ja Recht. Man müsste da mal was machen“. Dabei ist es dann geblieben.

Gemacht hat man erst was, als er tatsächlich krankheitsbedingt ausgefallen ist. Trotzdem ist es ihm ja nicht in den Kleidern stecken geblieben, sondern das war ganz tief innen drin.

Also machen sie statt „man müsste mal“ „Ich werde jetzt“. „Ich werde gleich.“ „Ich werde ab heute.“

Dann formulieren Sie ein kraftvolles Ziel. Was Sie anders machen. Wo Sie einen Automatismus aufbrechen. Wo Sie sagen ‚das probiere ich jetzt mal anders – mit Handsteuerung‘. Und erarbeite mir eine neue Handlungsoption und damit einen neuen Automatismus.

Lassen Sie Machtspiele nicht einfach mit sich geschehen und reden Sie sich nicht mit diesen berühmten „man-Sätzen“ raus. Weil „man müsste mal“ ist ja nur einer davon.

So das war es mit dem M. Als nächstes gehen wir dann weiter zum O in Gain More.

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